Lorena Hoormann hat zu einer Blogparade mit dem Titel: 100 Dinge auf die ich stolz bin aufgerufen.
100 Dinge zu finden, auf die man selbst stolz ist, finde ich ganz schön sportlich. Wahrscheinlich hat mich das Thema darum gereizt.
Stolz ist bei uns ja eher negativ behaftet.
Vielleicht wären wir öfter stolz, trauen uns aber nicht, es zuzugeben.
Wer stolz auf eine Leistung, einen Besitz oder sein seidenes Haar ist, gilt in unserer Gesellschaft schnell als arrogant.
Eigentlich schade. Denn so haben wir nach und nach verlernt, stolz auf uns zu sein.
Denn meist macht Stolz nicht arrogant, sondern eher mutig, zufrieden und grosszügiger dem Stolz anderer gegenüber.
Ich habe es ausprobiert, und mich auf die Suche gemacht, nachdem, was mich stolz macht.
Ich bin stolz, …
1. … dass ich mich traue, diesen Artikel zu schreiben.
2. … dass ich praktisch immer gut gelaunt bin.
3. … auf meine behütete Kindheit auf dem Land.
4. … auf meine Mutter, mit der ich schon immer über alles reden konnte.
5. … auf meine Kreativität.
6. … dass ich mich nicht allzu ernst nehme.
7. … dass mir kleine Dinge Freude bereiten.
8. … auf meine wunderschöne Heimat, dem Ägerital.
9. … dass ich für meine Freundin in der vierten Klasse absichtlich sitzen geblieben bin, denn …
10. … auf diese Freundschaft, die noch immer anhält, bin ich besonders stolz.
Als Teenie war ich stolz, …
11. … auf mein Töffli, denn das war der Inbegriff von Freiheit auf dem Land.
12. … als ich in die Jeans meiner dünneren Freundin passte.
13. … auf mein erstes Handy, obwohl es absolut nichts konnte.
Na ja, ausser SMS versenden, das war für jemanden, der noch mit einem an der Wand angebrachten Telefon aufgewachsen ist, schon cool.
14. … Auf dieses erwachsene Gefühl, wenn ich mit jemand älterem mit in den Ausgang durfte.
15. … auf jeden besiegten Pickel.
16. … wenn ich älter geschätzt wurde.
17. … auf meinen Lehrabschluss und dass ich die Lehre durchgezogen habe, auch wenn ich streckenweise ganz schön durchbeissen musste.
Später war ich stolz, …
18. … auf die auf Anhieb bestandene Autoprüfung. (Mein Fahrlehrer prophezeite mir, durchzufallen, wenn ich nicht noch einige Doppelstunden bei ihm buche).
19. … dass ich mich trotz dieser Frisur aus dem Haus getraut habe. (Meine Freundin dachte, sie könne mit Blondierung umgehen …)
20. … auf mein erstes Auto, trotz Hagelschaden.
21. … auf meine erste eigene Wohnung.
22. … dass ich bei Schnee rückwärts den Steilhang hochfahren konnte mit dem Auto, wenn es vorwärts nichts mehr ging.
23. … auf die Reisen, die ich dank und mit meiner Freundin machen durfte, und die meinen Horizont erweitert haben.
Ich bin stolz, …
24. … auf die Frauen meiner Familie, die mir immer grosse Vorbilder waren (und sind).
25. Auf meine Ausbildung an der Handelsschule, die ich heute unverhofft doch noch gebrauchen kann.
26. … dass meine Hefe-Zöpfe gut schmecken, und fast wie echt aussehen, obwohl ich gar nicht flechten kann.
27. … dass ich schwer aus der Ruhe zu bringen bin.
28. … dass ich ein Lagerfeuer machen kann.
29. … auf mein «Haflinger-Gemüt».
30. … dass ich den genau richtigen Mann an meiner Seite weiss.
Ich bin stolz, …
31. … auf meinen Körper, der optisch zwar nicht soo viel hermacht, mir aber schon viele Sünden verziehen hat und mich durch jahrelange körperliche Arbeit getragen hat, ohne gross zu murren. Ich hoffe, es bleibt so .
32. … auf meine Fantasie.
33. … auf meinen Dickkopf, der mich wenn es schwierig wird, nicht aufgeben lässt.
34. … auf meine Lernbereitschaft.
35. … auf meine Grosstante, die kein leichtes Leben hatte, mir aber so viel Demut und Dankbarkeit vorlebte.
36. … auf meinen Gleitschirmflugschein.
Ich bin stolz, …
37. … auf meine langjährigen Freundschaften.
38. … auf meine Empathie.
39. … auf meine Ausdauer (nicht körperlich).
40. … das Glück zu haben, Mutter geworden zu sein.
41. … auf meine Zufriedenheit.
42. … auf meine offene Art.
43. … dass mein Hund mich immer noch mag, obwohl wir zusammen die Hundeschule besucht haben.
Ich bin stolz, …
44. … dass ich, auch wenn ich es nicht so gerne mache, inzwischen eine passable Köchin bin.
45. … dass ich viel organisierter geworden bin mit den Jahren.
46. … dass ich die Ausbildung zur Romanautorin entdeckt, und mich dafür entschieden habe.
47. … dass ich bei der Autorenausbildung alles mitgemacht habe, auch wenn ich es auf den ersten Blick als Humbug empfand. Gerade die Couchgespräche, die ich erst total absurd fand, helfen mir heute sehr beim Aufbau meiner Charaktere.
48. … oder auf meine «Drama Maus» die ich für den Spannungsbogen meines Romans Karpfen im Froschteich gemalt habe.
Ich bin stolz, …
49. … dass ich das Sitzleder aufbringen konnte, um einen Roman zu schreiben.
50. … dass meine Mutter zu mir gesagt hat, sie sei stolz auf mich.
51. … darauf, den Mut gehabt zu haben, alles auf die Karte «Eigenverlag» zu setzen.
52. … darauf, Bücher signieren zu dürfen und inzwischen schon einige begeisterte Leserinnen zu haben.
Ich bin stolz, …
53. … dass ich meine Webseite komplett allein gebaut habe. Sie ist bei weitem nicht perfekt, aber sie ist mein kleiner Hafen im Netz, der es möglich macht, mich zu besuchen.
54. … dass ich mir in Kursen das nötige Wissen angeeignet habe, um meinen Roman selbst zu vermarkten.
55. … auf jedes meiner Bücher, dass zu einer Leserin findet.
56. … dass ich mich getraut habe, auf Instagram als Autorin rauszugehen.
57. … dass ich mich immer wieder traue, an Menschen heranzutreten um sie für meinen Roman zu begeistern.
58. … dass so viele Ladenlokale und Buchhandlungen meinen Froschteich in ihr Sortiment aufgenommen haben.
Ich bin stolz, …
59. … auf meine Kritikfähigkeit (jedenfalls wenn es konstruktive Kritik ist).
60. … auf meine Hilfsbereitschaft.
61. … auf meine treuen Newsletter Abonnentinnen. Und dass es immer mehr werden :).
Es macht mir Spass, auf diese Art mit Leserinnen in Verbindung zu sein.
62. … dass du immer noch liest.
Und ich wäre natürlich sehr stolz, …
63. ½ … auf dich, wenn du dich auch hinsetzt, und aufschreibst, auf was du stolz bist. Einfach mal so aus Jux.
Es wird mehr zusammenkommen, als du ahnst.
100 sind es nicht geworden.
Bevor ich Dinge wie «Ich bin stolz, dass ich täglich meine Zähne putze» anfange aufzulisten, nur um eine Zahl zu erreichen, höre ich an dieser Stelle auf.
Es war spannend für mich, mir mal bewusst Gedanken darüber zu machen, worauf ich stolz bin.
Obwohl ich zugeben muss, der Begriff «stolz» fühlt sich für mich auch nach dieser Liste noch sperrig an.
«Dankbar» würde es besser treffen. Denn das bin ich für all das ganz sicher.
Liebe Edith,
bei deinem Artikel habe ich eine richtige Reise hin zu Deinen Station unternommen und daraus spricht so viel Mut! Und ich LIEBE das erste Bild von Dir mit der Kuh! Und die Dramamaus! Und sag einmal: Wie fühlt es sich an, durch die Lüfte zu gleiten? Gleitschirmfliegen. Das ist tatsächlich eines der Dinge, die ich unbedingt in meinem Leben selbst noch ausprobieren möchte. Und Stolz und Dankbarkeit liegen ja oft sehr nah beieinander, es schließt sich auch nicht aus, wie ich finde
Danke, dass Du bei meiner Blogparade mitgemacht hast!
Liebste Grüße,
Lorena