Sonst ist ja eher schreiben mein Thema. Doch diesen Monat habe ich so viel gelesen und mir vorlesen lassen wie noch nie. Denn für den 26. Februar war meine erste abendfüllende Lesung in der Bibliothek in unserem Ort geplant. Um mich darauf vorzubereiten, habe ich einen Anlass mit sieben Lesungen besucht, mir bei jeder Gelegenheit Youtube-Videos von Lesungen angeschaut und meinen Roman «Karpfen im Froschteich» nach geeigneten Vorlesestellen durchforstet. Und natürlich habe ich vorgelesen. Als Testpublikum musste Herr Hunziker herhalten, irgendwie muss auch er sich sein Futter verdienen.
Sieben Lesungen auf einen Streich – das Winter Bücherjahr des ISSV
Eine meiner Followerinnen auf Instagram hat mir den Flyer für das Bücherjahr des ISSV (Schweizer Schriftstellerinnen- und Schriftstellerverein) weitergeleitet, da diese Veranstaltung in meiner Nähe im Oswalds Eleven in der Stadt Zug stattfand. Davor hatte ich weder vom ISSV noch von diesem kulturellen Hotspot gehört – Asche auf mein Haupt!
Da ich davor erst zwei Lesungen besucht hatte und mir meine eigene Lesepremiere im Nacken sass, nahm ich die Chance, sieben Autoren beim Vorlesen zu erleben, natürlich gerne wahr.
Lyrik, Krimi, Biografie und Dialekt, alles war vertreten. Es war sehr spannend für mich, die unterschiedlichen Lesestile zu beobachten und ich konnte viel für mich und mein Vorlesen mitnehmen.
Am Morgen lasen Matthias Gysel, Peter Weingartner, David Weber und Hanspeter Müller-Drossaart vor voll besetzten Reihen.
Die Mittagspause verbrachten wir zusammen im Restaurant Ochsen. Ich gesellte mich zu zwei sympathischen älteren Damen – Margrit & Margrit – die sich erhofft hatten, ihren Tisch mit einem der Autoren zu teilen. Sie freuten sich dann aber auch über die Gesellschaft einer unbekannten Autorin wie mir. Sie hatten sozusagen Bronze gewonnen und wir hatten es sehr gemütlich.
Das Nachmittagsprogramm läutete Judith Keller ein, gefolgt von Heidy Gasser und Margrith Bohren.
Mir hat dieser Tag verschiedene Erkenntnisse gebracht, sowohl handwerkliche als auch die, wie bereichernd es ist, sich offline mit anderen Autoren auszutauschen.
Darum bin auch ich jetzt ein Mitglied des ISSV.
Gut geübt ist halb gelesen – so habe ich mich auf meine Lesung vorbereitet
Als Hörbuch-Fan war mir von Anfang an klar, dass das Vorlesen eine Disziplin für sich sein würde. Auch in meiner Ausbildung zur Romanautorin und bei Schreib-Workshops habe ich schon einiges über das Lesen für Publikum gelernt. Lautstärke, Tempo, Variationen … Gar nicht so easy das Ganze. Darum habe ich mich gut vorbereitet. Zum Einstieg habe ich mir verschiedene Lesungen auf Youtube angeschaut. Als Hörbuch-Fan war mir von Anfang an klar, dass das Vorlesen eine Disziplin für sich sein würde. Auch in meiner Ausbildung zur Romanautorin und bei Schreib-Workshops habe ich schon einiges über das Lesen für Publikum gelernt. Lautstärke, Tempo, Variationen … Gar nicht so easy das Ganze. Darum habe ich mich gut vorbereitet. Zum Einstieg habe ich mir verschiedene Lesungen auf Youtube angeschaut. Aber ich glaube, ich habe ein paar ganz hübsche Stellen gefunden. Ich habe mich dann auch dazu entschieden, nicht nur bei «Karpfen im Froschteich» zu bleiben, sondern zusätzlich zwei Kurzgeschichten aus dem Adventskalenderbuch, das im September erscheint, zu lesen.
Als die Textfrage geklärt war, startete ich mit mehreren Vorleserunden im dann nicht mehr stillen Kämmerlein. Darauf folgten Textanpassungen und farbige Markierungen für Dialoge, Geschwindigkeit und Stolperwörter. Von denen gab es einige. Dinge wie: Raues Recyclingpapier, Karibik-Kreuzfahrt-Plakat und filigrane Spiegelsplitter fühlten sich wie Zungengymnastik an. Darum habe ich fleissig Stimmübungen gemacht, die ich mal in einem Workshop gelernt habe. Dabei sieht man zwar maximal bescheuert aus, aber sie lohnen sich. Und außer meinem verwunderten Hund hat mich glücklicherweise keiner gesehen.
Premiere – meine Lesung in der Bibliothek Ägerital
Das hätte ich mir noch vor einem Jahr nicht zu träumen gewagt – ich durfte in der voll besetzten Bibliothek Ägerital aus meinem Debüt «Karpfen im Froschteich» lesen.
Mit meinem Wanderrucksack, gefüllt mit Büchern, Postkarten, einem Teppichklopfer und natürlich mit meinen vorbereiteten Texten auf dem Rücken, schlug ich am Mittwochabend vor dem Schmutzigen Donnerstag in der Bibliothek Unterägeri auf. Früh genug um noch bevor die Gäste eintrafen, auf jeden der fünfzig Plätze ein kleines Dankeschön zu legen. Schon bald füllten sich die Reihen und ich durfte über eine Stunde lang über meinen Roman sprechen und daraus vorlesen. Es hat mir wahnsinnig viel Spaß gemacht und das Publikum hat an den richtigen Stellen gelacht. Ich denke also, es lief gut. Im Anschluss an die Lesung servierte das Bibliothek-Team einen Apéro und so viele tolle Menschen haben mit mir geplaudert, Bücher gekauft und von mir signieren lassen. Eine Dame hatte sogar ihr eigenes Exemplar dabei, in das ich hineinschreiben durfte. Ich bin wahnsinnig dankbar für all diese wunderbaren Begegnungen und die wertschätzenden Rückmeldungen von meinen Leserinnen – obwohl, es waren auch ein paar Männer da …

50 Besucherinnen und Besucher haben sich angemeldet.
Nicht vorgelesen – mein Buchtipp im Februar 2025
Im letzten Sommer habe ich «Der Plan» von Julie Clark gelesen und war begeistert. Es war keine Frage, dass ich auch diesen Thriller von ihr lesen würde. Endlich bin ich dazu gekommen und die Autorin hat mich nicht enttäuscht. Spannung kann Julie Clark. Normalerweise knapsen mir TV und Social Media ein paar Stunden meines Schönheitsschlafs ab, es ist lange her, dass ein Buch das geschafft hat. Doch diesen 400 Seiten Roman habe ich in drei Etappen durchgesuchtet …
Klappentext:
New York, Flughafen JFK: Claire soll nach Puerto Rico reisen, um ihren Mann, einen ehrgeizigen Politiker, beim Wahlkampf zu unterstützen. Doch in Wahrheit will sie nichts als fliehen – vor seinen gewalttätigen Übergriffen und der lückenlosen Kontrolle, die er über sie ausübt. Sie kommt mit Eva ins Gespräch, die bei ihrem schwerkranken Mann Sterbehilfe geleistet hat. Zu Hause in Kalifornien erwartet sie die Polizei. Innerhalb weniger Sekunden beschließen sie, die Bordkarten zu tauschen und sich gegenseitig ein neues Leben zu schenken. Erleichtert landet Claire in Kalifornien. In Evas Haus gibt es allerdings keine Hinweise auf einen Ehemann. Dann erfährt sie, dass das Flugzeug nach Puerto Rico abgestürzt ist. Und kurz darauf entdeckt sie die vermeintlich abgestürzte Eva in einer Fernsehreportage über das Unglück. Lebendig. Hat sie die Flucht in das Leben einer Anderen am Ende doch nur in eine Falle gelockt?
Mein Senf:
Claire ist in einem goldenen Käfig gefangen. Ihr Leben wird von ihrem Ehemann, einem einflussreichen Politiker, der sie erniedrigt und schlägt, bestimmt. Doch endlich, nach langer Vorbereitung ist ihre Stunde gekommen. Ihre Freiheit ist zum Greifen nah. Aber der Plan, der ihr zur Flucht verhelfen soll, scheitert. Dazu wird ihr Mann schon in wenigen Stunden über alles Bescheid wissen. Der Weg nach vorn ist versperrt, doch es gibt auch kein Zurück mehr. Zur selben Zeit ist Eva James ebenfalls auf der Flucht vor den Dämonen ihres alten Lebens. Als die beiden Frauen am New Yorker Flughafen aufeinandertreffen, scheint es eine perfekte Lösung zu geben: Sie tauschen ihre Tickets …
In sich abwechselnden Perspektiven Claires in der Gegenwart Evas in der Vergangenheit nähern sich die beiden Geschichten einander an und verweben sich immer mehr.
Nach dem Tausch findet sich Claire in einer ganz anderen Situation, als sie erwartet hätte wieder und das Flugzeug, mit dessen Ticket Eva unterwegs war, stürzt ab. «Der Tausch» ist kein herkömmlicher actiongeladener Thriller, doch die Spannung zieht sich konstant durch. Mich hat die Geschichte jedenfalls gefesselt und ich konnte mit beiden Protagonistinnen gut mitgehen.
Was im Februar sonst noch los war
Dank meiner Ta-Da-Liste habe ich zum Jahresstart schon einiges geschafft. Ich staune immer wieder, wie einfach ich da gestrickt bin. Abhaken macht mich glücklich. Im Februar war ich mit meinen Freundinnen im Kino, habe Postkarten an Lieblingsmenschen verschickt und meine Küchenschränke sind aufgeräumt – der Kleiderschrank und die Fenster müssen sich allerdings noch etwas gedulden …

Das Team der Bibliothek Unterägeri hat einen mega tollen Job gemacht, sogar die Plakate waren an mein Design angepasst.

Eine besondere und in Europa einzigartige Tradition ist das Flössen auf dem Ägerisee. Im Februar war der Reisttag, am 8. März wird das Holz über den See geflösst.

Dank des Selfpublisherverbandes kann mein Roman „Karpfen im Froschteich“ auch ohne mich an die Leipziger Buchmesse reisen.

Ich bin ein Schisshase. Aber ich bin trotzdem gerutscht. Jedenfalls ein bisschen.

Nach der Lesung ist vor der Lesung. Das Kafi Uszyt und ich planen meine nächste Lesung für Mai 2025.
Was ich im Februar 2025 gebloggt habe
Ein kurzer und sehr voller Monat. Aber ein 12 von 12 geht immer. So auch im Februar.
Ausblick auf den März 2025
- Seit einiger Zeit habe ich den Newsletter «The 7 Memories» abonniert und lese die kurzen mit Bildern untermalten Einblicke in fremde Leben sehr gerne.
Im März besucht Alex von The 7 Memories mich und mein Zuhause und ich bin gespannt, was er aus unserer Begegnung schafft.
- Ich muss den März gut nutzen um mit der Planung meines nächsten Romans voran zu kommen. Irgendwie kam in den letzten Monaten immer etwas dazwischen …
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Die Adventsgeschichten, die meine Newsletter Abonnentinnen im Dezember 2024 erhalten haben und auf die ich begeisterte Rückmeldungen erhalten habe, werden im September als Buch herauskommen. Ich bin soo gespannt auf die Vorschläge meiner Coverdesignerin! Du auch? Meine Newsletter Leserinnen werden sie als erste sehen, sei doch dabei 😉 …
- Ich freue mich auf ein Wochenende auf dem Stoos.
- Lachen ist gesund. Ich bin schon sehr gespannt auf das neue Programm von Claudio Zuccolini, der am 21. März in die Ägerihalle kommt.
- Ende März fahre ich für eine Podcastaufzeichnung nach Zürich …
Was für ein cooler Monat hinter dir liegt, mega
Und eine Lesung, wir hatten schon ein kribbelndes Gefühl nur vom Lesen!
Liebe Grüße
Nika