Wir denken oft, wir könnten nichts bewirken.
Aber ein freundliches Wort zur Kassiererin, ein ehrliches Kompliment an die Dame vor uns in der Schlange, oder ein netter Umgangston bewirken schon viel.
Ich mache das oft. Wenn ich etwas Positives zu sagen habe mache ichs.
Und wenn nicht – dann halte ich die Klappe.

Wenn ich darüber nachdenke, was am Ende meines Lebens zählen wird, kommen mir als erstes Beziehungen in den Sinn.
Die Beziehungen zu meiner Familie, meinen Freunden und den Menschen die im Laufe meines Lebens mit mir zu tun hatten.
Da ich schon immer gerne mit älteren Menschen zusammen war, weiss ich nur zu gut, was das grösste Geschenk neben Gesundheit ist im Alter.
Es sind die Erinnerungen, an denen man zehren kann.
Und Menschen, die bereit sind ihre Zeit mit uns zu verbringen.

Als Autorin

 

Ich möchte meine Leserinnen Unterhalten.
Ob in meinen Blogbeiträgen oder mit meinem Roman. Mein Ziel ist, ihnen eine kleine Auszeit zu verschaffen.
Keine hohe Literatur, einfach in eine Geschichte eintauchen und abschalten.
Ich muss nicht ihre ganze Welt verändern. Wie vermessen wäre das.
Aber ein paar entspannte Stunden, ein gutes Gefühl, vielleicht ein Impuls.

Geschichten können viel bewirken. Als Leserin liebe ich es, mit Romanfiguren mitzufiebern.
Vielleicht auch mal ein wenig wie sie sein zu wollen.
Vor Jahren habe ich die Verfilmung zu Milena Mosers Roman «Die Putzfraueninsel» gesehen.
Als ich mich beruflich verändern wollte, kam mir diese locker flockige Putzfrau wieder in den Sinn. Das war der Impuls zu meiner eigenen «Putzfrauenkarriere».
Und natürlich haben mich all die Romane, die ich als Hörbuch während des Putzens förmlich verschlag, einen Grundstein für meinen Wunsch Autorin zu werden gesetzt.

Ich habe für meine Protagonistin bewusst einen Beruf gewählt, der nicht in einem Büro stattfindet.
Sie arbeitet in der Hauswirtschaft und in der Pflege und sie wird auch sonst noch so einige Jobs machen – das ist aber ein anderes Thema.
Eine liebgewonnene Nebenfigur, die in einem nächsten Roman einen grösseren Part bekommen wird, ist Gipserin.
Mir ist es wichtig, mehr handwerkliche Berufe zu zeigen.
Klar, es sind Berufe bei denen man schmutzig wird, sie sind körperlich anstrengend und leider auch schlechter bezahlt.
Aber sie sind auch sehr erfüllend.

Und ich muss sagen, meine Rückenschmerzen habe ich erst, seit ich so viel am Computer herumsitze …

 

 

Krimi hätte mich auch gereizt. Aber ich habe mich dafür entschieden, einen Unterhaltungsroman zu schreiben.

 

 

Als Familienmensch

 

Was ich weitergebe ist eng daran geknüpft, was mir hinterlassen wurde.
Die Menschen die mich prägten, haben mit ihren Händen gearbeitet.
Sie waren wohlwollend, zufrieden und familienorientiert.

Meine Eltern haben hart auf ihrem Bauernhof gearbeitet und wenig dafür verdient. Aber sie haben nie gejammert.
Jeden Morgen und jeden Abend lief mein Vater pfeifend rüber in den Stall.
Meine Mutter hat sich neben der Hofarbeit um die Alten unserer Familie gekümmert.
Sei es unterstützend im Haushalt oder indem sie sich die Zeit für ein Gespräch nahm.
Den Bauernhof gibt es nicht mehr und mein Vater ist auch vor Jahren gestorben.
Aber diese Lebenshaltung, die Freude an kleinen Dingen, der wertschätzende Umgang miteinander, dass ist geblieben.

Heute ist meine Mutter fast 80.
Mittags sitzt sie mit uns am Familientisch und fast jeden Nachmittag trinken wir zusammen einen Kaffee.
Ich weiss, das Wertvollste, was wir haben ist unsere gemeinsame Zeit.
Genau diese Dinge, die ich mitnehmen durfte, versuche ich meinen Kindern weiterzugeben.

So sehr ich Worte liebe – Werte kann man nicht erzählen. Man muss sie Leben.

 

 

Ich mit meinem Vater und Katze Murli.

 

 

Als Freundin

 

Ich bin sehr dankbar, einige langjährige Freundschaften zu haben, die ich auch gerne pflege.

Meine beiden besten Freundinnen sind seit Jahren an meiner Seite.
Da wir auch im Altenheim noch zusammen sein möchten, nehmen wir uns immer wieder die Zeit, um gemeinsam Marmeladenglas Momente zu sammeln.
Diese Erinnerungen sollen uns durchs Alter tragen.

 

 

Seit über dreissig Jahren eine Gang ;). Dieses Bild entstand bei einem Ausflug. Wir haben gewürfelt, bei welchem Gleis wir in den Zug steigen. Hier sind wir in Zürich, zum Abendessen verschlug es uns nach Bern.

 

Alltagsfreuden

Ich liebe es Steine zu bemalen und «auszuwildern».
Auf die Rückseite schreibe ich was nettes und dann lasse ich den Stein ziehen – in der Hoffnung, dass jemand ihn findet und sich freut.
Und das freut wiederrum mich.
Ich bin überzeugt, alles was wir tun, um jemandem eine -sei es noch so kleine- Freude zu machen, tun wir auch für uns.

 

Ich kann fast nur Hasen und Hunde. Ab und zu kommt ein neues Motiv dazu…

 

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11 Kommentare

  1. Dein Schreibstil ist wirklich schön und sehr authentisch. Vielen Dank, dass du uns auf diese Reise mitgenommen hast. Die Art und Weise, wie du den Artikel aus der Perspektive deiner „Rollen“ geschrieben hast, ist eine großartige Idee! Für mich war dein Artikel auch eine Erinnerung an meinen eigenen „Blogyourpurpose“-Artikel. Den hatte ich angefangen und dann vergessen. Liebe Grüße, Luisa

    • Liebe Luisa,
      Ganz herzlichen Dank!
      Mir gefällt der Artikel auch gut, weil ich mir diese Gedanken sonst nie so bewusst gemacht habe.
      Das ist das coole an Blog-Challenges ;).
      Grüessli,
      Edith

  2. Liebe Edith,
    vielen Dank für Deinen Blogbeitrag. Mir ging während unserer Purposeübung die ganze Zeit durch den Kopf, ob nicht die Beziehungen, die Zeit und Güte gegenüber anderen Menschen das Wichtigste im Leben sind? Das was jeder in dieser Welte beitragen kann und sollte? – Du hast es schön beschrieben.
    Viele Grüße
    Imke

  3. Liebe Edith, schade, dass Dein Artikel so plötzlich endet, ich war gerade so im Mitschwingen. Soll heißen: unterhalten kannst Du und zwar richtig gut. Das kurze Lächeln zu einem anderen Menschen, ein freundliches Wort – ich stimme Dir voll und ganz zu: Werte kann man nicht erzählen, man muss sie leben. Der kurze Einblick in Dein Aufwachsen, es ist so schön, so etwas zu lesen, gerade für Menschen wie mich, die sich das Aufgehoben-Sein und die Nähe zu anderen erarbeiten mussten, die keine Vorbilder hatten. Die Selbstverständlichkeit, wie Du darüber schreibst, ohne Verklärung, dass ist so wichtig für Menschen die das so nicht kennengelernt haben, aber eine tiefe Sehnsucht nach dieser Verbundenheit in sich tragen. Das hat Vorbildcharakter und macht Mut.

  4. Liebe Edith,
    Oh schade, schon zu Ende. Ich hätte noch ewig weiterlesen können. Und wie witzig, deine Alltagsfreuden finden sich auch in meinem Purpose wieder. Du hast toll geschrieben und es hat richtig Freude gemacht, deinen Text zu lesen. Ich freue mich auf deine weiteren Texte ganz liebe Grüße

    • Liebe Isabel,
      Danke für deine lieben Worte! Ich werde fleissig weiter bloggen ;).
      Grüessli, Edith

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