Ich lief die Straße entlang, die Frühlingssonne im Gesicht. Gemächlich schob sich ein gelber Lastwagen an mir vorbei. Der Fahrer winkte mir zu. Ich konnte ihn durch die verdreckte Scheibe nicht richtig erkennen, winkte aber freundlich zurück. Darauf bremste das schwere Vehikel neben mir ab, und brachte damit den zähfließenden Verkehr vollständig zum Erliegen.

Die Beifahrertür öffnete sich und der Lastwagenfahrer, ein Mann mit freundlichen blauen Augen, den ich noch nie gesehen hatte, winkte mich zu sich.

Ich dachte mir, er habe sich verfahren. Um ihn durch das Dröhnen des Motors hindurch verstehen zu können, musste ich auf die Stufe zur Führerkabine klettern.
Ein Dunst aus Zigarettenrauch und einem würzigen Männerparfum entwich dem kleinen Raum.
Der Mann lächelte mich freundlich an, strich mit der flachen Hand über seine Glatze und sagte: «Hallo, ich habe dich gesehen und du bist mir aufgefallen. Wollen wir mal zusammen Pizza essen gehen?», zeitgleich zauberte er einen Zettel hervor, auf den mit blauem Kugelschreiber in einer eckigen Schrift seine Handynummer notiert war, und bot ihn mir zwischen zwei Finger geklemmt an.

Ich bedankte mich höflich und merkte, als hinter dem Laster erstes Hupen ertönte an, dass ich schon vergeben sei.
Ungerührt wehrte er meinen Versuch ihm den Zettel zurückzugeben ab.

«Behalte die Nummer. Vielleicht können wir trotz dem mal ausgehen. Oder wenn du eine Freundin hast die Single ist, gib ihr die Nummer.»

Ich sprang rückwärts die Stufe hinunter und winkte kurz zum Abschied.
Dröhnend nahm die Kutsche des flexiblen Prinzen der Neuzeit Fahrt auf.
Und wenn er nicht gerade mit einer vollbusigen Brünetten bei einer Pizza Funghi sitzt, dann fährt er noch immer durch die Straßen, und verteilt in Fleißarbeit vorgefertigte Zettel an die an ihm vorbeiziehenden Passantinnen.

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